Touchscreen statt Ziffernblatt: Zwei Smartwatches im Duell

Unser Autor verglich zwei Smartwatches miteinander: die Garmin Marq Athlete und die Apple Watch Ultra 2
Credit: Lara Kinnmann

Begeistert vom Design und den technischen Daten einer Uhr, weiß man noch lange nicht: Wie macht sich das gute Stück am Handgelenk? Unser Uhrenexperte Michael Brunnbauer sucht darauf Antworten – und testet jeden Monat ein anderes Modell. Dieses Mal vergleicht er zwei Smartwatches miteinander: die Garmin Marq Athlete und die Apple Watch Ultra 2

Mein erster Eindruck der Garmin Marq Athlete und der Apple Watch Ultra 2

Bei einem Wanderurlaub auf Teneriffa wollte ich es wissen und schnallte mir für zwei Wochen die Garmin Marq Athlete (Gen 2) ums linke und die Apple Watch Ultra 2 ums rechte Handgelenk. Mein erster Gedanke: Jetzt gehöre ich also auch zu diesen Typen, die sich kleine schwarze Displays an den Arm binden und es Uhr nennen. Vor allem das ständige Surren und Piepen hat mich anfangs leicht irritiert. Das war auf beiden Seiten gewöhnungsbedürftig.

Bei der Installation aber erwies sich die Apple Watch als etwas intuitiver, allerdings bin ich als iPhone-Nutzer auch mehr an den Apple-Kosmos gewöhnt.

Doppelt hält besser: Knapp 14 Tage trug unser Autor beide Smartwatches am Handgelenk und nahm sie nur nachts für ein paar Stunden zum Aufladen ab.
Credit: Privat

Der Touchscreen der Garmin war oft etwas fummeliger, weswegen ich sie lieber über die Knöpfe an der Seite bedient habe. Aus der Nähe betrachtet, wirkt sie jedoch sehr chic, das Gehäuse wurde relativ aufwendig aus einem Carbon-Block gefräst. Das teure Material treibt den Preis auf 2950 Euro, 1000 Euro mehr und elf Gramm weniger als die ansonsten identische Titan-Variante. Doch das sieht man nur bei näherer Betrachtung, auf die meisten wirkt die Uhr wie eine normale Smartwatch.

Die mit 899 Euro deutlich günstigere Apple Watch Ultra hinterließ jedenfalls beim Kellner, der uns am ersten Abend bediente, deutlich mehr Eindruck – weil oder obwohl das riesige Titangehäuse an meinem dünnen Handgelenk fast etwas klobig wirkt.

Das sagt der Juwelier über die Garmin Marq Athlete und die Apple Watch Ultra 2

Im Gegensatz zu einer mechanischen Uhr geht der Wert einer Smartwatch mittel- bis langfristig immer gegen null. Die Halbwertszeit liegt bei ein paar Jahren, danach ist die Technik veraltet, und irgendwann gibt es keine Updates mehr. Insofern sollte man eine Smartwatch niemals als Investment, sondern nur als Equipment sehen, das alle paar Jahre erneuert werden muss. 

Nah am Wasser: Der Atlantik war noch zu kalt zum Schwimmen, den Uhren hätte es aber nichts ausgemacht: Beide sind bis zu 100 Meter Tiefe wasserdicht
Credit: Privat

Meine Eindrücke der Garmin Marq Athlete und der Apple Watch Ultra 2

Vor allem outdoor spielt die Garmin ihre Trümpfe aus. Beim Besteigen des Vulkans Teide wäre ich ein paarmal vom richtigen Weg abgekommen, hätte ich mich nur auf die Apple-Uhr verlassen. Mittels der weitverbreiteten Wander-App Komoot zeigt sie nur Richtungsweisungen an, während die Garmin-Uhr eine detaillierte Umgebungskarte auf das Display liefert.

Der Akku lag sowohl bei der Garmin als auch bei der Apple nach fünf Stunden intensiver GPS-Nutzung bei circa 60 Prozent. Das ist bei der Standard-Apple-Watch anders, diese hält oft nicht mal einen Tag durch. Der Vorteil der Ultra ist der deutlich größere Akku. Ohne intensive GPS-Nutzung kann er bis zu drei Tagen halten. Bei der Garmin sind sogar Laufzeiten bis zu 16 Tagen möglich.

Mein Fazit der Garmin Marq Athlete und der Apple Watch Ultra 2

Es soll nicht arrogant klingen, aber Smartwatches waren für mich nie eine Konkurrenz zu mechanischen Uhren. Im Alltag trage ich anstatt eines Touchscreens lieber ein Zifferblatt, anstatt eines Computers ein mechanisches Werk. Aber gerade für sportliche Zwecke haben Smartwatches durchaus ihre Berechtigung. Dank des großen Akkus hält die Apple Watch Ultra deutlich länger und kann nicht nur als Sportuhr, sondern auch für Outdoor-Touren genutzt werden.

Wer sich draußen ausgiebiger austoben will, sollte jedoch zu einer Marq Athlete greifen. Als Statussymbol eignet sie sich allerdings trotz ihres hohen Preises nur bedingt.

Garmin Marq Gen 2 Athlete Carbon

Durchmesser: 46 mm
Gehäuse: Fused Carbon
Band: Silikon
Gewicht (Gehäuse): 48 Gramm
Speicher: 32 GB
Akku-Laufzeit: bis zu 16 Tagen
Preis: 2950 Euro

Apple Watch Ultra 2

Maße: 49 x 44 mm
Gehäuse: Titan
Band: Trail Loop
Gewicht: 61,4 Gramm
Speicher: 64 GB
Akku-Laufzeit: bis zu 3 Tagen
Preis: 899 Euro


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