Vor 50 Jahren kam das unsterbliche Epos „Easy Rider“ in die Kinos. Mit dem Kultstreifen wurde Peter Fonda zum Idol der Hippiebewegung, später machte er sich als Regisseur einen Namen. Ein Grund zurückzublicken: auf Hollywoods heißeste Bikes und Szenen, die unseren Fahrstil auf zwei Rädern prägten.

DER UR-CHOPPER

Wir schreiben das Jahr 1969, die Verkaufszahlen von Harley-Davidson liegen auf einem historischen Tiefpunkt – da kommt „Easy Rider“ in die Kinos. Selten hat ein Film einer ganzen Industrie derart neuen Schwung verpasst. Das Bike, auf dem Peter Fonda durch die amerikanischen Weiten brettert, wird schlagartig zum Vorbild einer ganzen Motorrad-Klasse – und die „Captain America“, wie Fondas Ofen genannt wird, zur Mutter aller Chopper.

Captain America, 145 km/h, 272 kg, 1207 ccm, 60 PS, 22.000 Euro

 

 

 

 

 

 

 

Captain America, 145 km/h, 272 kg, 1207 ccm, 60 PS, 22.000 Euro
Credit: Playboy Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

Die lange und flach angebrachte Vorderradgabel verleiht ihr etwas Majestätisches, der breite Lenker wirkt so brachial wie der Sound aus der verchromten Auspuffanlage. Peter Fondas Film- Maschine ist eine umgebaute 1962er-Harley-Davidson des Models FL-Panhead. Nur zwei Stück wurden eigens für „Easy Rider“ angefertigt. Eine wurde unter mysteriösen Umständen vom Set gestohlen, die andere für die Abschlussszene zerstört. Später setzte der am Film beteiligte Stuntman und Schauspieler Dan Haggerty die Maschine wieder zusammen und baute eine zweite „Captain America“ nach. Diese Ur-Replik wurde 2014 für 1,35 Millionen US-Dollar versteigert und gehört damit zu den teuersten Motorrädern aller Zeiten. Neuere Repliken (etwa von arhcustom.co.uk) kosten „nur einen Bruchteil dessen.

 

 

 

 

 

 

 

DER SCHÖNLING

 

 

 

 

 

 

 

Zugegeben: „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ ist kein klassischer Männer lm. Trotzdem bleibt die Szene, in der Brad Pitt auf seiner roten „Indian 101 Scout“ durch die Wälder fährt, für immer im Gedächtnis. Wie kann man nur so gut aussehen? Wir meinen natürlich das Motorrad.

 

 

 

 

 

 

 

Indian 101 Scout, 88 km/h, 168 kg, 745 ccm, 18 PS, 29.900 Euro

 

 

 

 

 

 

 

Indian 101 Scout, 88 km/h, 168 kg, 745 ccm, 18 PS, 29.900 Euro
Credit: Playboy Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

Wunderschön gearbeitete Bleche, der Lenker kurvig und verführerisch – und die Lackierung so tiefrot, dass jeder Hollywood-Kussmund daneben verblasst. Die im Film verwendete Maschine ist aus dem Baujahr 1931 und hat damit Museums- und Sammlerpotenzial. Gut erhaltene Exemplare sind selten, und das schlägt sich auch im Preis nieder. Dennoch: Wer eine in die Finger bekommt, sollte zuschlagen!

 

 

 

 

 

 

 

DIE WUCHTBRUMME

 

 

 

 

 

 

 

Ein nackter Mann läuft in eine Bar und klaut ein Bike. Was anfängt wie ein Witz, ist eine der bekanntesten Action-Szenen der Filmgeschichte. Arnold Schwarzenegger spielt 1991 in „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ einen Killer-Androiden und avanciert damit zum Harley-Aushängeschild. Im Film fährt Arnie eine „Fat Boy“. Die Original-Requisite wurde 2018 für 480.000 US-Dollar versteigert.

 

 

 

 

 

 

 

Harley Davidson FLSTF FAT BOY 1990, 148 km/h, 263 kg, 1338 ccm, 63 PS, 14.400 Euro

 

 

 

 

 

 

 

Harley Davidson FLSTF FAT BOY 1990, 148 km/h, 263 kg, 1338 ccm, 63 PS, 14.400 Euro
Credit: Playboy Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

DIE VERWEGENE

 

 

 

 

 

 

 

Ryan Gosling hat ein Faible für Hollywood-Plots mit Pferdestärken. Nach „Drive“ brillierte er in „The Place Beyond The Pines“ als Motorrad- Bankräuber und Kirmes-Stuntfahrer Luke Glanton. Sein Bike ist unauffällig: eine Suzuki DR-Z400. Die schnörkellos weiße Enduro tut zuverlässig ihren Dienst – ein schöner Kontrast zum auffällig zutätowierten Luke und seinem unsteten Lebenswandel. Die Enduro ist ein Allrounder und mit weniger als 150 Kilo Gewicht flexibel im Handling.

 

 

 

 

 

 

 

Suzuki DR-Z400 SM, 151 km/h, 146 km/h, 146 kg, 398 ccm, 40 PS, 5200 Euro

 

 

 

 

 

 

 

Suzuki DR-Z400 SM, 151 km/h, 146 km/h, 146 kg, 398 ccm, 40 PS, 5200 Euro
Credit: Playboy Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

Der japanische Fahrzeugbauer hat die Produktion der DR-Z400 inzwischen eingestellt. Wer trotzdem schon mal für einen Raubüberfall üben möchte, kommt aber vergleichsweise günstig an ein Exemplar.

 

 

 

 

 

 

 

DIE STIL-IKONE

 

 

 

 

 

 

 

Im Jahr 1953 ist Elvis Presley ein unbekannter 18-Jähriger, und Rock ’n’ Roll steckt noch in den Kinderschuhen. Doch auf der Kinoleinwand tut sich was: Marlon Brando führt eine Rockergang auf einer Triumph an und wird zum Jugend-Idol.

 

 

 

 

 

 

 

Triumph 6T Thunderbird, 161 km/h, 175 kg, 649 ccm, 34 PS, 9800 Euro

 

 

 

 

 

 

 

Triumph 6T Thunderbird, 161 km/h, 175 kg, 649 ccm, 34 PS, 9800 Euro
Credit: Playboy Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

„Der Wilde“ war der erste Motorrad lm seiner Art. Brandos Out t: Schlägerkappe, Lederjacke, Zigarette im Mundwinkel. Seither ist Brando ein unsterblicher King of Cool und Motorradfahren ein Lebensstil.

 

 

 

 

 

 

 

DER GENTLEMAN- CRUISER

 

 

 

 

 

 

 

„Der Morgen stirbt nie“ – und genauso unsterblich ist das Design dieses cremefarbenen Cruisers. Im Auftrag Ihrer Majestät jagt Pierce Brosnan als James Bond die BMW R 1200 C durch die Straßen von Ho-Chi-Minh-Stadt. Doch Bond wäre nicht Bond, wenn damit kein Stunt verbunden wäre: Der britische Spion ist nämlich gefesselt und teilt sich die Handschellen mit der attraktiven Michelle Yeoh.

 

 

 

 

 

 

 

BMW 1200 C, 168 km/h, 236 kg, 1170 ccm, 61 PS, 7400 Euro

 

 

 

 

 

 

 

BMW 1200 C, 168 km/h, 236 kg, 1170 ccm, 61 PS, 7400 Euro
Credit: Playboy Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

Gemeinsam lenken sie die Maschine durch die engen Gassen, entkommen knapp ihren Verfolgern – und kommen einander näher.

 

 

 

 

 

 

 

DER KLASSIKER

 

 

 

 

 

 

 

Steve McQueen war Rennfahrer und Schauspieler zugleich. In „Gesprengte Ketten“ konnte er beide Talente kombinieren und entkam der Nazi-Kriegsgefangenschaft auf einer Triumph TR6 Trophy. Das britische Motorrad wurde für den Dreh leicht modifiziert, weil es aussehen sollte wie eine BMW R75, die von den Nazis gefahren wurde.

 

 

 

 

 

 

 

Triumph TR6 Trophy, 170 km/h, 166 kg, 649 ccm, 46 PS, 8300 Euro

 

 

 

 

 

 

 

Triumph TR6 Trophy, 170 km/h, 166 kg, 649 ccm, 46 PS, 8300 Euro
Credit: Playboy Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

Die bayerischen Motorräder waren im Jahr 1963 aber nur in sehr schlechtem Zustand erhalten. Also wurden die Vorder- und Hinterradaufhängung angepasst und aus der TR6 Trophy kurzerhand eine R75, praktisch – denn McQueen liebte Triumph-Maschinen.

 

 

 

 

 

 

 

DER BAD BOY

 

 

 

 

 

 

 

Wie wäre es wohl, Teil einer berüchtigten Biker- Gang zu sein? Die Serie „Sons of Anarchy“ gibt einen Einblick in das Leben des Gang-Mitglieds Jax, gespielt von Charlie Hunnam. Klar, dass hier die Motorradszenen nicht zu kurz kommen können. Jax fährt (natürlich) eine Harley-Davidson des Modells „Dyna Super Glide Sport“. Stilecht, mit Halbschalen-Helm und ohne Schutzkleidung, ballern sich Jax und seine Gang durch die kalifornische Kulisse.

 

 

 

 

 

 

 

Harley Davidson FXDX DYNA Super Glide Sport 2003, 195 km/h, 300 kg, 1445 ccm, 68 PS, 12.600 Euro

 

 

 

 

 

 

 

Harley Davidson FXDX DYNA Super Glide Sport 2003, 195 km/h, 300 kg, 1445 ccm, 68 PS, 12.600 Euro
Credit: Playboy Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

Die Produktplatzierung kam dem Motorradhersteller so sehr zugute, dass Harley- Davidson im Jahr 2014, als die letzte Staffel „Sons of Anarchy“ erschien, die beliebteste Motorradmarke der jungen Amerikaner war.