10 Bücher, die Sie kennen sollten

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Bei all dem Schrecken, den Corona verbreitet: Viele haben jetzt (notgedrungen) überraschend sehr viel Zeit. Wie wär’s also mal mit einem guten Buch? Oder am besten gleich zehn. Zeigen Sie Ihre belesene Seite – und schlagen Sie diese Klassiker der Weltliteratur auf. Nichts steht einem Mann so gut wie Geist ...

1. Max Frisch: „Homo Faber“

Suhrkamp

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Wie das geregelte Leben eines Mannes Schritt für Schritt aus den Fugen gerät, davon erzählt Frischs Roman von 1957. Und davon, wie wenig das technologisch-mathematisch geprägte Weltbild Walter Fabers mit der Realität zu tun hat. Begegnungen, Zufälle, Liebe, Schicksal, Tod – alles prasselt plötzlich auf den Ingenieur ein. Auf einer Schiffsreise verliebt er sich in die junge Sabeth – ohne zu wissen, dass es sich um seine eigene Tochter handelt . . .

2. George Orwell: „Farm der Tiere“

Diogenes

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Sie wollen es besser machen als die Menschen. Doch dann machen sie alles noch viel schlimmer, die Schweine. Und es wird klar: Ob Mensch oder Tier, Schweine sind wir alle. Als Orwell 1945 die Geschichte von der Erhebung der Tiere schrieb, sollte es eine Parabel auf die Geschichte der Sowjetunion sein. Herausgekommen ist ein universelles, zeitloses, erschreckendes Gleichnis über den Machttrieb und das Böse – mit der Botschaft, dass beides auch hinter dem Guten lauern kann.

3. T.C. Boyle: „Grün ist die Hoffnung“

dtv

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Ein Roman, rauschhafter als jeder Joint. Antiheld Felix Nasmythe ist ein Hippie und Schluffi. Gemeinsam mit seinen Kumpels Phil und Gesh baut er eine riesige Marihuana-Plantage auf, um ans große Geld zu kommen. Klappt natürlich nicht. T.C. Boyle erzählt in ironischem Ton von geplatzten Lebensträumen und der Wirkung psychogener Substanzen. Quasi die Urversion des Big Lebowski, veröffentlicht 1984.

4. Fjodor Dostojewski: „Schuld und Sühne“

dtv

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Muss man einen Roman von 1866 lesen? Ja. Auch wenn die Lektüre vielleicht etwas schwerer fällt als Gegenwartsliteratur: Das wiegt das Buch vor allem inhaltlich wieder auf. Dostojewski berichtet vom Jurastudenten Raskolnikow, der einen fast perfekten (Doppel-)Mord an einer Pfandleiherin und ihrer Schwester begeht. Anschließend peinigen ihn fiebrige Schuldgefühle, er gesteht, kommt ins Arbeitslager und kehrt geläutert zurück. Existenziell und zeitlos.

5. Michel Houllebecq: „Unterwerfung“

Dumont

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Zwar wird hier deutlich weniger gevögelt als in den meisten anderen Romanen des Franzosen, aber immer noch genug. Houellebecqs Roman von 2015 provoziert mit einer politischen Vision: Frankreich wird von einer muslimischen Bruderschaft regiert – und kaum jemand regt sich auf. Schon gar nicht der Literaturwissenschaftler François, der sich seltsam träge durch die Handlung schleppt – und vögelt. Eine brillante Zukunftssatire auf das müde, gebildete Europa.

6. Philip Roth: „Der menschliche Makel“

Rowohlt

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Nur Roth konnte das so grandios: mittels einer individuellen Geschichte ein komplexes Sittenbild der amerikanischen Gesellschaft zeichnen. Anhand seiner Hauptfigur Professor Coleman Silk erzählt er von Vorurteilen, Verrat, Heuchelei und (falscher) Moral. Dieser Silk verliert durch Missverständnisse und Intrigen sein Renommee und seine Familie. Was ihm bleibt, ist allein seine Geliebte. Moderner Klassiker aus dem Jahr 2000.

7. J. D. Salinger: „Der Fänger im Roggen“

Rowohlt

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Der Plot von 1951 ist übersichtlich, erstreckt sich nur über rund 48 Stunden und spielt an zwei Orten, Pennsylvania und Manhattan. Das Spannende: die Gedankenwelt von Salingers Protagonist Holden Caulfield. Die innere Zerrissenheit des 17-Jährigen macht dieses Buch zu einer der bedeutendsten Geschichten übers Erwachsenwerden, die es gibt. Fast jeder Mann kann sich darin wiederentdecken.

8. Nick Hornby: „High Fidelity“

Kiepenheuer & Witsch

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Popkultur trifft auf Beziehungsberatung. Plattenladenbesitzer Rob ist ein sympathischer Loser, der gerade von seiner langjährigen Freundin verlassen wurde. Was am besten gegen Trennungsschmerz und Einsamkeit hilft? Pop. Und Top-Five-Listen. Vor allem die „Top Five meiner unvergesslichsten Trennungen“, mit denen Rob diesen herrlichen Roman von 1995 eröffnet. So weise und witzig wie Hornby hat niemand je über Männer, Frauen und Musik geschrieben.

9. Ernest Hemingway: „Der alte Mann und das Meer“

Rowohlt

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Ein Mann. Ein Boot. Ein Tier. Das Meer. Mehr brauchte Hemingway 1952 nicht, um mit dem Pulitzer-Preis (und zwei Jahre später mit dem Literaturnobelpreis) ausgezeichnet zu werden. Natürlich steckt aber viel mehr in dieser Novelle: Der Kampf des alten Fischers Santiago gegen einen riesigen Speerfisch vor der Küste Kubas steht für den Umgang mit Sieg und Niederlage, Leben und Tod. Ein klassisches männliches Drama.

10. J. R. R. Tolkien: „Der Herr der Ringe“

Klett-Cotta

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Ob es nun 150, 200 oder 250 Millionen verkaufte Exemplare seit 1954 sind – egal. „Der Herr der Ringe“ ist die Bibel der Fantasy-Literatur. Worum es geht? Viel zu kompliziert, um mal kurz zu erklären, warum im Dritten Zeitalter Mittelerdes die Menschen, Zwerge, Elben, Hobbits, Ents und Orks in den Krieg ziehen. Ein für Uneingeweihte zunächst vielleicht etwas sperriger Brocken, der einen aber nicht erschlägt, sondern mitreißt.