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Der Chinese Chen Fang wollte im Februar 2005 unbedingt beweisen, wie unzuverlässig Wikipedia sein kann. Also ernannte er sich kurzerhand selbst zum Bürgermeister der chinesischen Millionen-Stadt Yinchuan. Chen Fang dürfte mit seinem Coup zufrieden sein: Denn der Fake flog erst sieben Jahre später auf.
Sie haben Geschichte studiert und trotzdem nichts vom vom "Bicholim-Konflikt" gehört? Kein Wunder, denn diesen Konflikt, der laut Wikipedia zwischen portugiesischen Kolonialmächten und Anhängern des Marathen-Reichs von 1640 bis 1641 im Norden Goas ausgetragen wurde, gab es nie. Höchstens im Kopf des Menschen, der 2007 den Eintrag über ihn verfasste. Stolze sechs Jahre lang konnte man auf ausführlichen 4.000 Zeichen alles über den Krieg nachlesen, sorgfältige Quellenangaben inklusive – bis der Schwindel auffiel und der Eintrag gelöscht wurde.
Der einstige Verteidigungsminister Freiherr zu Guttenberg hat wirklich viele Vornamen. Da fällt einer mehr oder weniger auch nicht auf, dachte sich wohl ein anonymer Nutzer. Also mogelte er kurzerhand noch ein "Wilhelm" in den Wikipedia-Eintrag von Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jakob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg. Aufgefallen ist das wohl recht flott, auf zahlreichen Titelseiten wurde der Fehler trotzdem übernommen.
Die Karriere der Rockband "Tillery" dauerte von 2005 bis 2012 – für zahlreiche Nummer 1-Hits oder ihre exzessiven Feiereien ist sie trotzdem nicht bekannt. Auch ihr Flugzeugabsturz, bei dem sowohl Musiker als auch Crew ums Leben kamen, machte keine Schlagzeilen. Dreimal dürfen Sie raten, warum. Richtig, die Band gab es nie.
Sie wollten schon immer einmal mit Musikern im Backstage-Bereich abhängen – für umme? Dann machen Sie es wie David Spango: Er schummelte sich 2015 mit Hilfe eines bearbeitetem Wikipedia-Artikel in den Backstage-Bereich der australischen Band "Peking Duk". Auf Wikipedia ergänzte er den Eintrag des Elektro-Duos einfach um den "Fakt" "Family David Spango" – was den Securities in Kombination mit seinem Ausweis wohl glaubwürdig genug war. Die Musiker konnten darüber lachen und nannten die Aktion den „genialsten Schachzug“, den sie je gesehen hätten.