„Meine Rap-Fans sind mit mir älter geworden und sitzen jetzt abends vor dem Fernseher“

Credit: imago images / Eastnews
Magazin
Playboy 2020/11

Inhalt

AKTION

Playboy Wiesn: O’zapft is! So schön war unsere Playmate-Party im Münchner „Hofbräuhaus“

UPDATE

First Lady: Lisa Eckhart – Österreichs spitzeste Zunge

Ein guter Monat für: Glücksjäger und John-Lennon-Fans

15 Fragen an . . . Rap-Star 50 Cent

Pro & Contra: Sportkleidung im Alltag tragen

Männerreise: Luxus-Yachten zum Mieten

Die Reise meines Lebens: Helge Timmerberg über seinen Weg zum Reiseschriftsteller

Männerküche: Delikat essen – ein Guide

Männerbar: Naturwein lieben lernen

Playboy-Umfrage des Monats: US-Wahl – wen wünschen sich die Deutschen als Präsidenten?

REPORTAGE

Die Flucht des Carlos Ghosn: Wie ein Ex-Elitesoldat den angeklagten Automobil-Manager aus Japan herausschmuggelte – ein filmreifer Coup 

INTERVIEW

Moritz Bleibtreu: Der Filmstar über sein erstes Mal im Regiestuhl und warum er gern eine Frau wäre

STIL

Zwanglos chic: Business-Outfits fürs Home-Office

Männer-Werkzeug: Pflegegeräte für Haare und Nägel

STREITSCHRIFT

Playboy als Familienvater: Mamas Märchen von Bienen und Blumen war gestern – sexuelle Aufklärung ist längst auch Männersache, sagt unser Experte

LUST & LEBENSART

Mein Sex-Trip durch Europa: Unser Autor reiste durch sieben Länder – und noch mehr Betten

Tagebuch einer Verführerin: Sexkolumnistin Sophie Andresky über vorgetäuschte Höhepunkte

EROTIK

Playmate: Unsere Miss November Alina Boyko sendet Grüße vom Strand in Portugal

TITELSTRECKE

Vor dem Wiedersehen in der RTL-Serie „Lucy“ stimmt GZSZ-Star Anne Brendler uns lustvoll auf ihr Comeback ein

KULTUR

Joachim Meyerhoff: Der Bestsellerautor über seinen Schlaganfall und warum in einem 1,90-Meter-Mann auch viele Schwächen Platz haben

Buch, Musik & Film: Das Beste des Monats

PLAYBOY CARS*

Mister Germany: Der Opel Manta–Deutschlands erstes Muskel-Auto

Blende Sechs: Playboy-Schönheit Anna-Lena verliebt sich in einen Opel Manta A „Swinger“

Porsche-Chefdesigner Michael Mauer: Ein Gespräch über legendäre Formen und die automobile Zukunft

Good News für Motor-Fans: Auto-Accessoires und gute Momente abseits des Straßenverkehrs

Große Klappe, viel dahinter: Der McLaren GT – ein Alleskönner auf vier Rädern

Der neue Voltwagen: VW ID 3 – das erste reine Elektroauto des Wolfsburger Konzerns

100 Jahre Mazda: Eine Zeitreise-Erfahrung in alten Modellen und im allerneuesten E-SUV

Mein Schlitten & ich: Susanne Herbrig und ihr Ford Mustang in Playmate Pink

STANDARDS
  • Editorial
  • Making-of
  • Leserbriefe
  • Berater
  • Witze
  • Cartoon
  • Impressum
  • Bezugsquellen
  • Playboy Classic

Zurzeit feiert der Rapper 50Cent, der bürgerlich CURTIS JACKSON heißt, Erfolge als Buchautor und Serienproduzent („Power“, „Power Book II: Ghost“), kämpft gegen das Dickwerden und sauniert. Ist er noch der Alte?

Mr Jackson, Sie haben kürzlich einen Selbsthilfe-Bestseller veröffentlicht, nun sind Sie mit der neuen Serie „Power Book II: Ghost“ wieder als Fernsehproduzent am Start. Sind Sie statt Rapper jetzt nur noch Unternehmer?

Nein, ich bin immer in erster Linie Künstler! Schon allein weil ich erst durch den Erfolg als Musiker die finanziellen Mittel hatte, um neue Geschäftsfelder aufzutun. 

Sie haben also die Karriere als 50 Cent nicht an den Nagel gehängt, weil Sie im Hip-Hop von jüngeren Kollegen abgehängt wurden?

So ein Quatsch! Viele liefern einen Mega-Song ab und verschwinden danach in der Versenkung. Davon kann bei mir keine Rede sein.

Ihnen sind also nicht die Fans davongelaufen?

Im Gegenteil, ich war schlau genug zu erkennen, dass meine Rap-Fans nicht ewig jung bleiben und Partys im Club feiern. Die sind mit mir älter geworden und sitzen jetzt abends vor dem Fernseher.

Gibt Ihnen ein Hit im Fernsehen die gleiche Genugtuung wie ein Hit in den Charts?

Man kann das nicht vergleichen. In der Musikbranche Erfolg zu haben ist letztlich einfacher. Wenn ich einen Song aufnehme, quatscht mir keiner rein. Eine Serie ist viel mehr Teamarbeit. 

Wird’s denn noch mal Musik von Ihnen geben? Das letzte Album liegt sechs Jahre zurück ...

Kein Sorge, ich habe schon eine Menge Aufnahmen fertig und habe die Arbeit nur auf Eis gelegt, als vor einigen Monaten der Rapper Pop Smoke erschossen wurde, denn ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, sein Debütalbum fertigzustellen.

Warum das?

Weil er ein guter Typ war und mich an mich selbst erinnert hat, als ich noch jung war. Das Album ging im Juli auch direkt auf Platz 1 der US-Charts.

"Die Fans sind mit mir älter geworden"

Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn der Erfolg mal auf sich warten lässt, was ja bei Ihrer Serie „Power“ der Fall war?

Ich hatte nie Zweifel, dass die Serie ein Hit wird. Und siehe da, mit der Zeit wurde ein immer größeres Publikum aufmerksam. Eine Serie braucht unter Umständen Zeit, sich zu entwickeln.

Bei den großen Fernsehpreisen ging die Serie immer leer aus. Vermuten Sie dahinter Rassismus?

Das würde ich wahrscheinlich selbst so nicht sagen. Aber ich widerspreche auch nicht. Serien, die sich vor allem an Schwarze und Latinos richten, werden bei den Emmys oft ignoriert. 

Macht Sie das wütend?

Klar hat mich das geärgert. Ich brauche solche Trophäen zwar nicht, um glücklich zu sein. Aber ich würde gern wenigstens mal nominiert werden und zumindest eine Chance bekommen.

Von den Quoten her lief es letztlich so gut, dass im amerikanischen Kabelfernsehen nur „Game of Thrones“ erfolgreicher war. Warum also haben Sie nicht einfach weitergemacht, sondern setzen jetzt auf den Ableger „Power Book II: Ghost“?

Das war nicht meine Idee, ich hätte einfach die nächste Staffel produziert. Aber Courtney A. Kemp, die sich die Geschichten für die Serie ausdenkt, wollte dieses Kapitel abschließen und ein neues aufschlagen. 

Kurz noch zum schon erwähnten Selbsthilfebuch mit dem Titel „Hustle Harder, Hustle Smarter“: Für wen haben Sie das geschrieben?

Für alle, die eigentlich mit Selbsthilfebüchern nichts anfangen können. So wie ich selbst. Am Anfang fand ich die Idee, so etwas zu schreiben, ganz furchtbar.

Warum furchtbar?

Weil ich dachte, man muss ein echter Experte sein, um anderen Ratschläge geben zu können. Bis mir auffiel: Das Einzige, worin die Autoren solcher Bücher meistens Experten sind, ist im Schreiben von Selbsthilfebüchern. Ich dagegen habe ja richtig was erlebt – und was zu sagen.

Was denn?

Das Wichtigste war, dass ich auch über meine Fehler geschrieben habe. Wer aus seinen Fehlern lernt, ist klug. Aber wer aus Fehlern eines anderen lernt, ist ein Genie!

Weil Sie bekanntlich Wert auf Luxus legen: Was haben Sie sich zuletzt gegönnt?

Ich habe in meinen großen begehbaren Kleiderschrank eine Sauna einbauen lassen. Sehr coole Sache.

Vor allem während Corona, als Sie vermutlich mehr zu Hause waren denn je, oder?

Ich war tatsächlich so lange an einem Ort wie nie zuvor in meinem Leben. Normalerweise bin ich ja immer auf Achse. Trotzdem habe ich mich schlapp gefühlt, denn mir fehlte Bewegung. Deshalb habe ich meine Garage in ein Fitness-Studio verwandelt. Denn eines wusste ich mit Sicherheit: dass ich nicht fett aus der Quarantäne komme.