„Ich bin dafür, dass jede Frau machen kann, was sie gut findet“

„Let‘s Dance“-Profitänzerin Patricija Ionel im Interview über ihren Playboy-Auftritt
Credit: Ana Dias
Magazin
Playboy 2023/04

Inhalt

UPDATE

First Lady: Tina Ruland und ihr Comeback mit „Manta Manta“

Ein guter Monat für: Streaming-Fans, Motor-Liebhaber und Frauen-Power

20 Fragen an … Techno-DJ Westbam

Männerbar: Die weltbeste Biersommelière über Trinktrends und Tasting-Tricks

Reise: Fünf karibische Traumziele

Playboy-Umfrage des Monats: Wie großzügig sind die Deutschen?

Männerküche: Ralf Moeller über die Vorzüge veganer Ernährung

Pro & Contra: Status zeigen – peinlich oder cool? 

Motor: Das vollelektrische Metorbike im Test

Aktion

Gentlemen’s Weekend: Begleiten Sie uns zu einer Luxus-Auszeit mit feinsten Genüssen und abenteuerlichen Ausflügen auf Mallorca

Reportage

Selbstverteidigung brutal: Unser Autor lernt die Kampftechniken des Krav Maga, bei denen in Notwehr alles erlaubt ist und der härteste Gegner die eigenen Hemmungen sind

Interview

Dave Gahan: Der Depeche-Mode-Frontmann über neue Musik, Flirts mit dem Tod und einsame Strandspaziergänge

Motor & Technik

Huracán Tecnica: Lamborghini lässt es mit dem V10-Verbrenner noch ein allerletztes Mal richtig krachen

Mein Schlitten: Tatjana Mark und ihr Suzuki Jimny

Erotik

Playmate: Unsere Miss April, Katerina Bila, nimmt uns mit auf eine aufregende Spritztour 

Blende Sechs: Die Ukrainerin Irina Lozovaya genießt die urwüchsige Landschaft Islands 

TITELSTRECKE

In der RTL-Show „Let’s Dance“ schwebt Profi-Tänzerin Patricija Ionel zurzeit übers Tanzparkett – bei uns legt sie ihren schönsten Auftritt hin

Streitschrift

Vorbild statt Arbeitsesel: Männer sollten endlich echte Väter werden, findet unser Autor

LUST & LEBENSART

Einsam trotz Beziehung: Unser Autor über seine Liaison mit einer Asexuellen

Aufgeklärt: Sexologin Anna Dillinger über Asexualität

Tagebuch einer Verführerin: Sophie Andresky über die Angst, sich zu binden

Stil

Mode: Lässig-elegante Outfits, designt in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Uhren: Zeitmesser im Zeichen des Hasen

Pflege: Gadgets für die Haare

Kultur

Martin Suter: Der Schriftsteller über die Missverständnisse der Jugend, lebensgefährliche Reisen und große Auftritte

Bücher: Die Literatur-Tipps des Monats

Die Showdance-Weltmeisterin Patricija Ionel verzaubert in der RTL-Show „Let’s Dance!“ zurzeit das deutsche TV-Publikum. Dabei zeigt die 28-jährige Litauerin ihre schönste Seite nicht etwa im Fernsehen, sondern hier in unserer aktuellen Ausgabe ... 

Frau Ionel, wie hat Ihnen unser Foto-Shooting auf Fuerteventura gefallen?

Großartig! Das Team und das ganze Ambiente waren toll. Und wir haben es geschafft, alles so umzusetzen, wie ich es mir vorgestellt habe (lacht): draußen, am Strand – umgeben von Sand und Wasser. Denn ich finde, der nackte Körper ist in seiner ursprünglichsten Erscheinung in der Natur am schönsten. Deshalb war es mir wichtig, auch im Freien zu shooten.

Die Nacktheit war also kein Problem für Sie?

Nein. Es ist die natürlichste Form des Daseins. Natürlich hatte ich am Anfang schon Zweifel und habe mich gefragt, ob ich alles richtig mache. Nach den ersten 15 Minuten waren sie aber wie weggeblasen. Ich habe mich sehr frei bewegt.

Hat Ihnen Ihre Tanzerfahrung geholfen?

Als Profi-Tänzerin und Modedesignerin habe ich natürlich auch ein Auge dafür, was schön aussieht. Außerdem kann ich mit meinem Körper auch ziemlich viel anstellen, weil ich sehr gelenkig bin (lacht)

„Let‘s Dance“-Star Patricija Ionel im Playboy: „Jede Frau, jedes Mädchen ist ein reiner Diamant“

Was möchten Sie mit den Fotos aussagen?

Dass der Körper der Frau ein Kunstwerk ist. Beim Playboy geht es für mich nicht ums Ausziehen, sondern darum, die Frau natürlich und nackt darzustellen – so, wie sie geschaffen wurde. Ich finde, das schönste Kleid, das eine Frau tragen kann, ist die eigene Haut. Jede Frau, jedes Mädchen ist ein reiner Diamant. 

Was war Ihr erster Gedanke, als Playboy Sie für den Titel anfragte?

Im Lauf meines Lebens wurde ich schon öfter für Akt-Shootings angefragt. Beispielsweise nachdem ich zur Miss Litauen gekürt worden war. Ich habe nie zugesagt, weil es sich damals falsch angefühlt hat. Jetzt ist mein Leben ein anderes: Ich habe einen Sohn, einen fantastischen Mann, eine tolle Familie, ich bin Profi-Tänzerin, Modedesignerin, Unternehmerin. Ich ruhe in mir und bin sehr zufrieden mit meiner aktuellen Situation.

Ihr Mann, gleichzeitig Ihr Tanzpartner, hat Sie zum Foto-Shooting begleitet.

Ja. Er hat mich auch sehr darin bestärkt, für Playboy zu shooten. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung, die ich von ihm bekomme. Wir haben uns gemeinsam viel aufgebaut – unter anderem unser Tanzstudio, in dem wir unterrichten. Wir tanzen viele Shows und unterrichten weltweit.

Wie sind Sie zum Tanzen gekommen?

Ich habe mit sechs Jahren angefangen zu tanzen. Mit meinem Bruder, der ein Jahr jünger ist und damals einen Kopf kleiner war als ich. Das muss ziemlich niedlich ausgesehen haben (lacht). Wir hätten nie gedacht, dass wir beide Profi-Tänzer werden. An den ersten Turnier­ergebnissen haben wir jedoch gesehen, dass das Tanzen unser Ding sein könnte. 

Wie haben Sie Ihre Kindheit in Litauen in Erinnerung?

Ich hatte keine typische Kindheit. Meistens habe ich schon vor Schulschluss den Unterricht verlassen, da ich zum Training nach Kaunas musste, eine Stadt, die ungefähr 100 Kilometer von meiner Heimatstadt Vilnius entfernt ist. Dann hatte ich drei Stunden lang Tanztraining. Meine Hausaufgaben habe ich im Auto oder nachts gemacht. Am Wochenende haben dann die Wettkämpfe stattgefunden, zu denen ich gereist bin. Meinen Eltern bin ich sehr dankbar für alles. Ich habe durch ihre Unterstützung wahnsinnig viel erreichen können.

„Let‘s Dance“-Star Patricija Ionel im Playboy: „Ich finde Männer gut, die alles für ihre Frau machen würden“

Sie sind während Ihrer Karriere als Profi-Tänzerin oft umgezogen, richtig?

Ich habe schon ziemlich früh ohne meine Familie gelebt. Zuerst in Litauen, dann hatte ich einen russischen Tanzpartner und bin 2013 für ihn nach Moskau gezogen. Nach einem Jahr dort bin ich für einen anderen Tanzpartner nach Spanien gezogen. Ich habe fast ein Jahr in Valencia gelebt, dann fast ein Jahr in Italien. Daraufhin bin ich für Alexandru, meinen jetzigen Mann und Tanzpartner, nach Deutschland gegangen und nun schon dreieinhalb Jahre hier. Mittlerweile spreche ich auch ganz schön viele Sprachen – Russisch, Polnisch, Litauisch, Englisch, Deutsch und ein bisschen Spanisch und Italienisch. 

Zurzeit sind Sie in der RTL-Show „Let’s Dance!“ zu sehen und bringen dem ehemaligen Kunstturner Philipp Boy das Tanzen bei. Kann jeder das Tanzen lernen?

Auf jeden Fall! Natürlich hängt viel vom Trainer ab – davon, wie er vermitteln kann und ob er die Stärken eines Tanzpartners herausarbeiten kann. 

Auch Ihr Ehemann nimmt als Profi bei „Let’s Dance“ teil. Wie ist es, wenn der eigene Mann auch Konkurrent ist?

Das sehen wir nicht so. Wir unterstützen uns und helfen uns gegenseitig mit den Choreografien. Wir tun alles dafür, dass es am Ende schön aussieht und unsere Promis glänzen. Aber wir sind auf keinen Fall Gegner. 

Was muss ein Mann mitbringen, damit er Ihr Herz erobern kann?

Er muss clever sein und was im Köpfchen haben. Ich finde Männer gut, die alles für ihre Frau machen würden, aber trotzdem gerne die Führung übernehmen. 

Sie haben nicht nur als Tänzerin große Erfolge gefeiert. 2014 wurden Sie zur Miss Litauen gekürt. Warum haben Sie sich entschieden, an einer Miss-Wahl teilzunehmen?

Ich habe zwar das Tanzen geliebt, wollte aber schon immer etwas anderes ausprobieren. Als meine Mama dann einen Casting-Aufruf in einem Magazin gesehen und ihn mir gezeigt hat, habe ich mich einfach beworben. Ich war damals 18 Jahre alt, hatte keine Ahnung vom Modeln, von Make-up oder Frisuren. Auch auf High Heels bin ich noch nie gelaufen. Meine Mutter hat in ihrer Erziehung immer viel Wert auf Natürlichkeit gelegt. 

„Let‘s Dance“-Star Patricija Ionel im Playboy: „Für alles, was Frauen machen, brauchen sie eine Legitimierung“

Miss-Wahlen werden heute gern kritisiert. Der Vorwurf: Sie seien oberflächlich und nicht zeitgemäß. Wie stehen Sie dazu?

Viele Leute denken, dass du eine Miss-Wahl nur gewinnst, weil du hübsch bist. Aber das stimmt nicht. Du musst clever sein, um die meisten Aufgaben zu meistern – dich gut benehmen und ausdrücken können. Ich habe mich auch immer für die Frauenrechte eingesetzt.

Inwiefern?

Für alles, was Frauen machen, brauchen sie eine Legitimierung. Wir werden oft kritisiert: Wenn du zu angezogen bist, bist du eine Nonne – wenn du dich ausziehst, eine Schlampe. Ich bin dafür, dass jede Frau machen kann, was sie gut findet. Dass man aufhört, sie für ihre Entscheidungen zu kritisieren. Ähnlich verhält es sich, wenn Mütter schon früh nach der Geburt arbeiten gehen. Als ich drei Wochen nach der Geburt meines Sohnes für „Let’s Dance“ auf der Bühne stand, habe ich Kommentare bekommen wie: Warum ist dein Kind nicht bei dir? Du bist keine gute Mutter. Dabei ist mein Baby zu jeder Probe mitgereist. Ich habe gestillt und wirklich alles gegeben. Natürlich war das alles nicht einfach, aber ich habe mich bewusst dazu entschieden. Ich frage mich: Warum werden Männern nicht die gleichen Fragen gestellt?

Die Vielseitige

Patricija Ionel, geboren am 3. Februar 1995 in Litauen, startete ihre Tanz-karriere bereits im Alter von sechs Jahren. Kein Wunder, dass die Schönheit auf zahlreiche Titel zurückblicken kann. Zuletzt, 2022, belegte sie an der Seite ihres Tanzpartners und Ehemanns Alexandru Ionel den ersten Platz bei der Weltmeisterschaft in Showdance Professionals Standard. Ein Jahr zuvor ertanzte sich das Paar die Silbermedaille – und das, obwohl Patricija zu diesem Zeitpunkt bereits im achten Monat schwanger war. Doch nicht nur im Tanzen feierte Patricija Ionel schon große Erfolge. 2014 wurde sie zur Miss Litauen gekürt – ein Titel, den sie bis einschließlich 2018 trug. Die Litauerin repräsentierte ihr Heimatland zudem bei der Wahl zur Miss Universe in Miami (2014 und 2015) sowie bei der Wahl zur Miss International in Tokio (2017). 2022 wurde sie Mutter eines Sohnes. Sie ist außerdem als Modedesignerin tätig und brachte gemeinsam mit ihrem Mann den Leinsamen-Cracker „Omegaful“ auf den Markt.